Außenwand.

Über die Außenwand wird in der Werbung viel Positives berichtet, was bei näherer Betrachtung nicht stimmt. Das Baugrundstück hat nun mal mit seiner Lage Einfluss auf die Außenwand. Nicht umsonst geben einige Hersteller von Dämmstoffen auch die Höhenlage an. Bis zu dieser Höhe gilt das Geschriebene. Es ist ein Unterschied, ob ich in der Rheinebene oder im Bayrischen Wald baue. Das können Sie auch der Klimakarte Grafik 1 entnehmen. Erst mit diesen Angaben können die Kosten entwickelt werden.

Die Außenwand
Die Außenwand
Die Grafik 1 zeigt die Klimazonen  und ihre Auswirkungen auf die Außenwand.
Die Grafik 1 zeigt die Klimazonen und ihre Auswirkungen auf die Außenwand.
Grafik 2: Der Dämmwert der Außenwand wird bei Kondensat schlechter.
Grafik 2: Der Dämmwert der Außenwand wird bei Kondensat schlechter.
CO2 Erzeugung laut Umweltbundesamt.
CO2 Erzeugung laut Umweltbundesamt.

Die Außenwand und die laufenden Kosten.

Bei einem Wärmedämm – Verbundsystem geht man von 10 € pro m² Fläche und Jahr an Kosten aus. Die Mehrkosten für die Fassade liegen bei ca. 23 € pro m² Wandfläche. Diese Mehrkosten sind einmalig, da keine weiteren Kosten für die nächsten 30 Jahre anfallen. Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Ihr Haus zu dämmen, das Mauerwerk vor Feuchtigkeit zu schützen und für ein behagliches Wohnklima zu sorgen. Das Thema Dämmung birgt eine Menge an Sprengstoff. Das liegt daran, dass die Kosten hoch und die Wirtschaftlichkeit nicht immer vorhanden ist. Mit einer Dämmung von 20 cm und mehr ist es nicht getan. Diese Pakete sparen nur unwesentlich mehr Energie ein.

Die Feuchte in der Außenwand.

Was belegt ist, ist die Tatsache, dass die Feuchteschäden bei 12 % aller Bauschäden liegen. Der Dämmziegel liegt beim Diffusionswiderstand zwischen 5 und 20. Styropor hat einen Wasserdampfdiffusionswiderstand von 30 bis 70. Je kleiner die Zahl, desto mehr Wasserdampf diffundiert durch den Baustoff. Grafik 2 zeigt den Taupunkt bei 20cm Dämmung. Er liegt genau in der Trennschicht zwischen Dämmung und Außenputz. Kondensation ist aber der Todfeind jeder Dämmung. Denn feuchte Dämmstoffe dämmen nicht. Aus diesem Grunde sind verschiedene Dämmsysteme aus meiner Sicht für die Außenwand nicht geeignet. Ich kann, das Klima nicht retten, indem ich fordere zu dämmen und nochmals zu dämmen damit ist es nicht getan. Denn der Dämmstoff braucht zur Herstellung ebenfalls Energie. Weiter handelt es sich beim EPS – Dämmstoff um ein Erdöl-Produkt.

Das Musterhaus.

Das Musterhaus wird ab dem Baustein „Das Effizienzhaus“ als Grundlage für alle Berechnungen verwendet. Die Endenergie liegt bei kWh/m²a. die Primärenergie bei kWh/m² a. Diese Werte werden nicht durch übergroße Dämmpakte an der Außenwand erreicht, sondern durch Vernunft. Sie werden sehen, dass die Dämmung nicht alles ist, was zählt. Viel wichtiger ist eine ganzheitliche Betrachtung. Gerade bei der Altbausanierung ist die ganzheitliche Betrachtung sehr wichtig. Denn die Altbausubstanz verbraucht weniger Energie als angenommen wird. Das haben Auswertungen von 20.000 Wohneinheiten ergeben

Die graue Energie.


Die Photovoltaikanlage hat 70 Gramm CO2 pro kWh in Deutschland laut Weltklimarat. Diese 70 Gramm sind für Dachanlagen gerechnet. Die Atomkraft kommt auf 12 Gramm pro kWh. Die Windkraft kommt auf 88 Gramm pro kWh. Kommt nun aber der deutsche Strommix dazu, weil der Solarstrom nicht wirtschaftlich verbraucht wird, steigt der CO2-Fußabdruck der Photovoltaikanlage 140 Gramm pro kWh. Sie haben es also in der Hand. Es sind umfangreiche Überlegungen erforderlich, um die Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Deutschland verursacht 2 % der globalen CO2-Emissionen. Da aber Deutschland ein hochentwickeltes Industrieland ist, sollte man erwarten können, das die CO2-Reduzierung ernsthafter betrieben wird als bisher. Denn mit Kompromissen und schönrechnen, wie es zurzeit der Fall ist wird das Klima nicht gerettet.

Die Lebensdauer und die Wirtschaftlichkeit.

Die Wirtschaftlichkeit einer Energiesparmaßnahme ist abhängig von der Lebensdauer der Außenwand. In dieser Berechnung werden neben der Instandhaltung und Neuanschaffung auch die Zinsen berücksichtigt. Diese Ausgaben müssen dann durch die Einsparungen an Energiekosten innerhalb der Lebensdauer gedeckt sein. Die EU will ab 2030 das klimaneutrale Bauen für Neubauten einführen. Wenn Sie also einen Neubau planen sollten Sie sich mit dem Gedanken der Klimaneutralität und Wirtschaftlichkeit vertraut machen. Denn nicht überall, wo Effizienzhaus 40 draufsteht, ist im Vertrag auch Effizienzhaus 40 enthalten. Dazu ein Beispiel: Der EPS- Dämmstoff benötigt für 20 cm Dämmung 140 kWh an Energie pro m². Das sind bei 450 m² Fassadenfläche rund 63.000 kWh. Laut Umweltbundesamt entstehen bei einem kWh Strom rund 500g CO2. Das sind dann rund 31.500 kg CO2.. In diesem Wert ist nur die Herstellung des Dämmstoffes enthalten. Er muss nun noch an der Fassade angebracht werden.

Die Außenwand mit 20 cm Dämmung.

Zu den 31.500 kg CO2 kommen noch der Transport zur Baustelle und die Montage mit Befestigung. Weiter muss die Fassade verputzt und angestrichen werden. Das bringt nochmals ca. 10.000 kg CO2. Sie haben also rund 41.500 kg CO2 erzeugt, um 1.584 kWh an Energie einzusparen. Die Lebenserwartung entsprechend der Berechnung liegt im vorliegenden Fall bei ca. 30 Jahre. Wie das gerechnet wird können Sie dem Baustein „ Die Außenwand“ entnehmen. Eine umfangreiche Berechnung wird hier weggelassen. Die Einsparung braucht rund 28 -35 Jahre je nach Zinssatz, bis sie wirtschaftlich wird.

Die Außenwand und die Nachhaltigkeit.

Ein Laubbaum bindet pro Jahr 22 kg CO2. Sie Brauchen also rund 25 Laubbäume die 80 Jahre wachsen um die CO2 Menge der Dämmung aus der Herstellung zu binden. Natürlich ist eine Dämmung wichtig, nur muss sie mit der Wand harmonieren. Denn sobald Feuchtigkeit im Dämmstoff entsteht erhöht sich seine Wärmeleitfähigkeit. Wasser hat 0,58 W/m K. EPS liegt bei 0,035 W/mK. Die 20 cm Dämmung werden Feuchtigkeit im Winter erzeugen. Das kann nur kompensiert werden, indem ich die Anzahl der Laubbäume erhöhe und die Lebenserwartung der Dämmung reduziere. Ob das dann wirtschaftlich und nachhaltig ist bleibt Ihrer Beurteilung überlassen.